Am Freitag, den 28. November, war unser TTBS-Berater Thomas Ernst zu Gast im Ausschuss für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum des Thüringer Landtags. Dort nahm er zum Thema
„Automobilindustrie in Thüringen erfolgreich gestalten: nachhaltig, innovativ und zukunftsfähig“
Stellung – und brachte dabei eine klare, praxisnahe Perspektive ein, die den Alltag vieler Beschäftigter und Interessensvertretungen widerspiegelt.
Die Realität aus den Betrieben
Die TTBS machte deutlich, dass die derzeitige wirtschaftliche Lage zu großer Unsicherheit führt. Viele Betriebsräte berichten der TTBS von Sorgen über Standortverlagerungen, Personalabbau oder drohende Schließungen.
Er sagte konkret:
„In der aktuellen wirtschaftlichen Lage erreichen uns zahlreiche Anfragen und Hinweise, in denen die Sorge um Betriebsschließung, Standortverlagerung und Personalabbau ein immer wiederkehrendes Thema ist.“
Besonders hart treffe es die Automobilzulieferer. Dort würden Standorte immer häufiger ausgelagert, um Kosten zu sparen – mit Folgen, die vor allem die Beschäftigten tragen müssten. Selbst wirtschaftlich tragfähige Betriebe gerieten dadurch in ein Klima der Angst.
Ein zentrales Thema: Mitbestimmung als Erfolgsfaktor
Ein Kernpunkt seiner Stellungnahme war die Bedeutung der Mitbestimmung. Interessenvertretungen und Beschäftigte sollten stärker eingebunden werden – nicht nur aus Gründen der Fairness, sondern weil sie entscheidende Kompetenzen besitzen.
Er erinnerte daran, dass Beteiligung messbare Vorteile schafft: „Nicht umsonst wurde in festgestellt, dass mitbestimmte Betriebe produktiver sind als nicht mitbestimmte Betriebe.“ Und er kritisierte deutlich, dass Unternehmen innerbetriebliche Fähigkeiten zu selten nutzen:„Wenn innerbetriebliche Kompetenzen nicht genutzt werden, nehmen sich Unternehmen häufig selbst wertvolle Chancen.“ Zudem würden Transformationsprozesse häufig „von oben“ gestartet – ohne die Stimmen der Belegschaften ausreichend zu berücksichtigen: „Es gipfelt darin, dass teilweise große Transformationsprozesse initiiert werden, ohne die Betriebsräte mit einzubinden.“
Was die Politik leisten muss
Die TTBS betonte, dass der Wandel im Automobilsektor den Osten – und Thüringen besonders – stark fordert. Unterstützung sei notwendig, müsse aber mit klaren Erwartungen verbunden sein: „Die Unterstützung sollte keine Einbahnstraße sein, bei der Unternehmen Mittel erhalten, ohne nachhaltige Veränderungen zu fördern.“
Er machte deutlich: Nur wenn regionale Wertschöpfungsketten gestärkt und betriebliche Kompetenzen genutzt werden, kann Thüringen langfristig resilient und wettbewerbsfähig bleiben.
Seine wichtigste Botschaft: Transformation gelingt nur gemeinsam
Zum Abschluss betonte er, dass jede Transformation ein fortlaufender Prozess ist – einer, der nur erfolgreich sein kann, wenn alle beteiligten Akteure einbezogen werden.
Ein Satz fasst seine Haltung besonders gut zusammen: „Gelingt es, einen Transformationsprozess nachhaltig positiv zu gestalten, dann schafft das die Grundlage, der nächsten Veränderung mutig und mit Zuversicht zu begegnen.“
Einblick in die vollständige Sitzung
Ihr könnt euch die vollständige Stellungnahme auch online ansehen. Die komplette Sitzung findet ihr unter dem folgenden Link; die Stellungnahme der TTBS beginnt ab Stunde 5:03.
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Unterstützung für euer Gremium
Die Herausforderungen in der Transformation lassen sich nicht allein im politischen Raum lösen – sie beginnen in den Betrieben.
Wenn auch euer Gremium vor wichtigen Weichenstellungen steht oder ihr euch strategisch ausrichten möchtet, begleiten wir euch gern in einer gezielten Beratung oder Klausur.
Die TTBS unterstützt Betriebs- und Personalräte dabei, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, Perspektiven zu schaffen und Veränderungsprozesse konstruktiv und beteiligungsorientiert zu gestalten.
➡️ Mehr dazu findet ihr hier:
„Wusstet ihr, dass wir auch Klausuren für Gremien begleiten?“
(ttbs-thueringen.de – Artikel vom 06.11.2025)
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